In Stockholm: „Nu seglar Vasa!“

Vom Hochhaus-Apartment in Alvik plant ihr erste Entdeckungstouren durch Stockholm. Ein Anruf bei der Freundin vom Hochzeitsfest in Småland hilft weiter: Schon trefft ihr sie und ihre Tochter an einer Haltestelle der U-Bahn/tunnelbana für einen gemeinsamen Besuch im Vasamuseum/Vasamuseet.   

Im Museum bestaunt ihr die Vasa, dieses Schiff, das in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs so prunkvoll und mächtig sein sollte, bei seiner Jungfernfahrt aber sank und 333 Jahre später wiederentdeckt, gehoben und restauriert wurde – ein beeindruckendes Symbol für überzogene Wachstumswünsche eines Herrschers und den Umgang mit Geschichte.

Mats Wahl und Sven Nordqvist erzählen in ihrem Buch „Die Vasa“ die Geschichte dieses Schiffes und seiner Zeit: „Geschichte und Geschichten“, „Fantasi och fakta“. Mit dem Zwillingspaar Jon-Erik –  der eine ist schön/vacker, der andere hässlich/ful  – erlebt man den Bau der Vasa in der Zeit um 1630, einer Zeit des Aberglaubens, der Pest und der Feuersbrunst in Stockholm.

„Nie hätte ich gedacht, daß wir auf der Werft ein derart mächtiges Schiff auf Kiel legen würden. […] Erfahrene Leute schüttelten den Kopf und meinten, dies sei falsch. Doch der König hatte Befehl gegeben, ein Schiff zu bauen, das größer werden sollte als alle anderen Schiffe, und was gab es da anderes, als zu gehorchen?“

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Am Ende der Erzählung sieht man Erik als alten Mann, wie er auf die Stadt und auf sein Leben blickt: Er ist dankbar für sein Glück, das er einer Silbermünze verdankt, die eigentlich als Glücksmünze unter dem Mastfuß der Vasa hätte liegen sollte, aber von Eriks Bruder Johann gestohlen und gegen Eriks Mütze eingetauscht worden war – so kam Johann, als Erik verkleidet, auf die Vasa und ging mit ihr unter, während Erik das Unglück überlebte.

„Es ist mein fester Glaubem daß die Münze eine gute Kraft besaß, denn ich hatte Leute an Fieber und Wunden sterben sehen, während mir das Glück die ganze Zeit treu blieb. Als ich nach langer Zeit wieder nach Hause kam, hatte ich nicht mehr verloren als einen Finger der linken Hand. […] Von unseren elf Kindern blieben acht am Leben und wurden groß. Und auch dies muß zu meinem Glück gerechnet werden.“

Beim Besuch im Museum, beim Lesen der Erzählung und beim Betrachten der Bilder erkennt ihr: „Jetzt segelt die Vasa!“, „Nu seglar Vasa!“

(Zitate aus: Mats Wahl, Sven Nordqvist (übersetzt von Hans-Joachim Maass): „Die Vasa“, S. 40 und S. 63, Carlsen Verlag GmbH, 1995, ISBN 3-551-25313-7)

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