Seit 25 Jahren sind wir regelmäßig dabei, beim Gemeindefest der Christi-Himmelfahrts-Kirche in Freising. Dieses Fest ist fester Bestandteil in unserem Jahrablauf, zwischen Ostern und den Sommerferien. Selbst in der Zeit des Gemeindehausumbaus hatten wir gefeiert und das neue Gemeindehaus mit Bausteinen geplant. Sollte das in diesem Jahr nicht möglich sein? Ich suche nach einer anderen Form des Feierns, ich blicke zurück und rufe mir die früheren Feste in Erinnerung.
Wir waren damals noch neu in Freising, lebten in der Innenstadt und blieben eher zufällig beim Fest im Gemeindegarten zwischen Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kirche hängen. Dort standen Biertische bereit und Sonnenschirme, die vor der brennenden Sonne schützten, und es gab Essens- und Getränkemarken zu kaufen. Ich sehe euch noch, wie ihr dort gesessen seid und Essensgutscheine verkauft habt, und ich weiß, wie spannend es für alle – vor allem für die Messnerin – war, ob das Wetter mitmacht. Meistens war das der Fall, nur selten musste das Fest ins Gemeindehaus verlegt werden.
Der Festtag begann mit einem besonderen Gottesdienst in der Kirche, manche Besucher kamen aber auch erst nach dem Gottesdienst zum Fest dazu. Nach dem Gottesdienst ging man in den Garten,wo der Posaunenchor Musik spielte, der Pfarrer bzw. die Pfarrerin ein Grußwort hielt und schließlich ein Bierfass anstach. Für die Kinder gab es während dessen Ballspiele, Schminken, Luftballonfiguren, und alle warteten auf die Eröffnung des Mittags-Büffets.
Das Warten in der langen Schlange vor den Büffet-Tischen lohnte sich, denn das angebotene Essen ersparte das Kochen zuhause, und der Schweinbraten oder die vegetarische Lasagne mit Knödel, Kartoffelsalat und buntem Salat hatte Tradition bei den Gemeindemitgliedern. Beim Warten in der Schlange und beim Essen an den Biertischen kam man miteinander ins Gespräch und erfuhr, aus welcher Ecke Deutschlands die Tischnachbarn nach Freising gekommen waren, seit wann sie hier leben, wie sie leben und was sie beruflich machen – und welchen Bezug sie zur Kirche und zur Gemeinde haben.
Zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken gab es meist Musik vom Posaunenchor und Sketche und für die Kinder eine Kaspertheatervorführung oder eine Zaubervorführung. Der Kuchen zum Kaffee oder zur Limo war von den Gemeindemitgliedern gebacken und mitgebracht worden. Ach, wie gerne würde ich heute Abend fürs Fest meine Lieblings-Schnecken backen und zum Fest mitbringen!
Meist wollten wir „nur kurz vorbeschauen“ – und blieben doch länger da, erlebten Gemeinschaft, erfuhren Neues aus der Gemeinde und lernten neue und langjährige Gemeindemitglieder kennen. Erfüllt saß man gegen Ende des Fests bei der Abschlussandacht in der Kirche, um dann nach hause zu radeln und den Festtag ausklingen zu lassen.
Zurück zum Start: Womit begann das Fest eigentlich? Irgendwann im Frühjahr (oder bereits im Winter?) fand sich eine Gruppe zusammen, die Ideen für das Fest sammelte: Wer bereitet den Gottesdienst vor? Wer kümmert sich um das Fest im Garten? Was wird den Kindern geboten? Ich erinnere mich an Gottesdienste, an Texte und Geschichten, die ich dort gehört und erlebt habe: Die Geschichte einer Karawane, die durch die Wüste zog, mit den Liedern: „„A-Karawani, E-Karawani, I-Karawani“ und „Wir haben Gottes Spuren festgestellt …“. Zu einem Gottesdienst mit dem Thema „Weißt du, wo der Himmel ist?“ finde ich in einer E-Mail die damals gesungenen Lieder. Lasst sie uns auch in diesem Jahr singen:
„Ich singe dir mit Herz und Mund“ (EG 324),
„Wo Menschen sich vergessen …, da berühren sich Himmel und Erde“ (Liederheft 075),
„Der Himmel geht über allen auf …“ (EG 562).